Bau und StreckeneröffnungDie ehemalige badische Hauptstadt Karlsruhe erhielt am 10. April 1843 seinen "Centralbahnhof" in Form eines Durchgangsbahnhofs an der 54,14 Kilometer langen Strecke zwischen Karlsruhe und Heidelberg. Die „Badische Hauptbahn“ wurde zwischen 1840 und 1863 von Mannheim nach Basel in zehn weiteren Teilstrecken eröffnet.
Das Empfangsgebäude Karlsruhe
Das mehrgliedrige Gebäude in Seitenlage wurde nach Entwürfen von Friedrich Eisenlohr als Durchgangsbahnhof, was zur damaligen Zeit recht ungewöhnlich war, da die meisten Bahnhofe als Kopfbahnhof gebaut wurden. Er wurde zunächst als barackenähnliches Provisorium errichtet. Das Bauwerk im klassizistischen Stil errichtet, besaß eine Arkadenfront, die nur durch den dreibögigen Vorhallenrisalit unterbrochen wurde. Sie besaßen Rundbogenfenster und Türen in den seitlichen Kopfbauten und runde Mezzaninfenster. Jeweils an beiden Enden waren zweigeschossige Kopfbauten entstanden. Der Mittelrisalit besaß ursprünglich einen romantischen Ziergiebel mit erhöhtem Uhrenaufsatz. Die Kopfbauten hatten Erker auf der Vorplatzseite. Die Fasaden waren verhältnismäßig schlicht gehalten, besaßen jedoch Schmuckelemente an den Fassaden. Vor dem Stationsgebäude überdeckte eine Einstiegshalle den Hausbahnsteig und drei Gleise. Beidseitig schoss sich eine Aussteighalle von 73 x 10 Meter im Osten und Westen an.Zusätzlich entstand ein Ringlokschuppen, der für die damalige Zeit auffällig war.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um den entsprechenden Platz für den rasch zunehmenden Eisenbahnverkehr zu erhalten, begannen um 1860 die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.) mit der Planung zum Umbau des Bahnhofs. Die Bauarbeiten erstreckten sich von 1864 bis 1884.•Am 1. Mai 1844 eröffnete der Streckenabschnitt zwischen Karlsruhe Hbf und Ettlingen-Rastatt.•Die Strecke nach Mühlacker konnte erst durch den Bau der Güterumgehungsbahn am 1. Mai 1895 zwischen Karlsruhe und Durlach (siehe Karlsruhe-Durlach) in Betrieb genommen werden.•Als auch dieser Bahnhof den Anforderungen nicht mehr gewachsen war, entschied sich die Bad.St.B. zum Bau eines modernen Bahnhofs 1,3 Kilometer von vorhandenen Bahnhofs außerhalb der Innenstadt.•Ein neuer Bahnhof wurde 1,3 Kilometer vom alten Bahnhof entfernt zwischen 1906 und 1913 errichtet.
Das zweite Empfangsgebäude
Das vom Architekten August Stürzenacher entworfene fünfgliedrige, symmetrische und zweistöckige Gebäude der Prämoderne in Seitenlage aus Buntsandsteinquadern errichtet wurde nebst fünf großen Bahnsteighallen am 23. Oktober 1913 eröffnet. Es besaß in der Mittelachse ein fünfeckigen Hauptportal mit mit Uhr, Zierornamentik im Jugendstil und fünf hohe Fenster. Beidseitig gab es zwei weitere Eingangsbauten mit Fachdach und Brüstung. In der rechten Bahnhofshalle befanden sich die Fahrkarten- und Gepäckschalter in der Linken Halle waren die Wartesäle, Gepäckschalter und die Bahnhofsrestauration und Geschäfte untergebracht. Auf der Ortsseite gab es ein umlaufendes Vordach für die Droschken. In zusätzlichen Anbauten gab es Diensträume und eine Expressgutabfertigung. Die Schalterhalle besaß ein Tonnengewölbe. Ein Fürstentrakt entstand in einem separaten Anbau.Es gab fünf große Bahnsteighallen von ursprünglich sieben geplanten.Die in die Pfalz führenden Strecken machen am Hausbahnsteig Kopf.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Der alte Bahnhof von 1884 wurde bis 1967 als Markthalle genutzt und dann abgerissen. •Der Fürstentrakt wurde in Zweiten Weltkrieg zerstört. •Der Wiederaufbau des Bahnhofs begann 1950.•1957 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) eine Oberleitung im Bahnhof.•Seit 1991 verkehren Straßentriebwagen als S-Bahn auch über die Ferngleise.Was hat sich verändert, was ist gebliebenBeim Wiederaufbau des Empfangsgebäudes hielt sich die DB im Wesentlichen an die alten Baupläne von 1913.
Bilder Karlsruhe
Bahnhof um 1864
Luftaufnahme
Bahnhof 1905
Hauptbahnhof Karlsruhe
Karlsruhe Hbf - Bf - RKK : 160C4 : KS24-Aug02
Planung und KonzessionDurch Badische Konzession vom 29. März 1838 (Basiches Staats- und Regierungsblatt XIV vom 2. April 1838 Seite 121) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Heidelberg Hbf - Wiesloch - Walldorf - Bruchsal - Durlach - Karlsruhe.Die Strecke, deren Spurweite ursprünglich 1,600 m Betrug, wurde in den Jahren 1854 und 1855auf Regelspur umgebaut.Durch Württembergisches Gesetz vom 18. April 1843 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1843 Nr 19 Seite 277) erhielt Württemberg die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Bietigheim (Württ) - Waihingen (Enz) - Reichsbahn - Mühlacker Hbf - Bezirksgrenze - Bretten.Durch Badisches Gesetz vom 7. Mai 1858 (Badisches Regierungsblatt XIX vom 15. Mai 1858 Seite 185) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Durlach - Grötzingen - Wilferdingen.Mit Bayerischer Konzession vom 28. Juni 1862 (Kreisamtsblatt für die Pfalz Jahrgang 1862 Nr. 50) erhielt die Pfälzischen Ludwigsbahn Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke zwischen Speyer und Maximiliansau und einer Verbindung zwischen Winden und Karlsruhe.Die Herstellung der Eisenbahnverbindung zwischen Karlsruhe und Winden wurde gemäß des Übereinkommens zwischen den Badischen Verkehrsanstalten in Karlsruhe und den Pfälzischen Eisenbahnen in Ludwigshafen vom 11. April 1862 vereinbart.