EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Kleinwallstadt

Bau und Streckeneröffnung Am 7. Mai 1862 begannen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K. Bay. Sts. B.) mit den geologischen Untersuchungen entlang der geplanten Strecke zwischen Aschaffenburg und Miltenberg. Im Januar 1866 begannen die Vermessungsarbeiten. Erst Anfang 1875 begann die KBStB mit dem Bau der eingleisigen Hauptbahn. Die 36,36 Kilometer lange Gesamtstrecke wurde am 12. November 1876 eröffnet.

Das Empfangsgebäude Kleinwallstadt

Der traufenständige, dreistöckige spätklassizistische Typenbau aus roten Sandsteinquadern auf rechteckigen Grundriss errichtet, besaß wie die meisten Bahnstationen der Strecke einen Zwerchhaus-Risalit (quer zum Dachfirst hochgeführter Dachaufbau). Ein flaches Satteldach und Rundfenstern in den Giebeln gehörten ebenso wie ein Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss), dass zwischen den Stockwerken lag dazu. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) über dem Zwischengeschoss, lockerte die Fassade auf. Alle Fenster und Türen waren rechteckig und besaßen Werksteinrahmen, im Obergeschosses hatten sie Schlagläden. Unter dem Dachgeschoss waren an Orts- und Gleisseite Bahnhofsuhren angebracht worden. Stationsgebäude eines kleinen Bahnhofs in Bayern hatten damals im Erdgeschoss meistens vier größere Räume und ein seitliches Treppenhaus. Die Räume bestanden aus zwei Wartesälen für die unterschiedlichen Wagenklassen (erste und zweite sowie dritte Klasse), einem Vorplatz (Eingangsflur) oder einen Raum für den Stationsdiener sowie eine Expedition (Fahrkarten- und Gepäckabfertigung). Im Obergeschoss befanden sich die Dienstwohnungen. Ein separates Abtrittgebäude, oft auch in Kombination mit einer Stallung oder Geräteraum sowie ein Nutzgarten befanden sich meist neben dem Hauptgebäude. Ein separater Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe befand sich nördlich des Stationsgebäudes. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1934 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk für den Fahrdienstleiter. Im Dezember 1988 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk von 1934 aus dem Betrieb. Ab dem 1. Januar 2006 übernahm die Westfrankenbahn die Infrastruktur und den Personenverkehr auf der Strecke. Der Mittelbahnsteig wurde erneuert und das Bahnhofsgebäude wurde verkauft. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde wahrscheinlich um ein Stockwerk erhöht, da es das einzige Gebäude der Strecke ist, wo ein Mezzanin in der Gebäudemitte liegt. Der einstöckige Anbau wurde entweder bei der Installation des Stellwerks 1934 errichtet oder er entstand nach dem Verkauf des Stationsgebäudes. Die Balkone auf den Giebelseiten sind erst nach der Veräußerung des Bauwerks angebaut worden. Zwischen den Güterschuppen und dem Stationsgebäude liegt ein weiteres Gebäude, dessen Entstehungszeitpunkt und Nutzung unbekannt ist. Das Stationsgebäude und der Güterschuppen sind in einem guten Zustand und weitgehend erhalten geblieben.
Filmbild Kleinwallstadt
Bilder Kleinwallstadt
Luftaufnahme
Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 12. November 1876 nach Kleinwallstadt. Also 41 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Kleinwallstadt hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 1.850 Einwohner (Ende 2021 waren es 5.698 Einwohner).
Aschaffenburg - Miltenberg Aschaffenburg Hbf Miltenberg 121,83 PANORAMA