Bau und StreckeneröffnungDie erste Bahnstation wurde am 10. April 1843 in der damaligen Gemeinde Durlach in Betrieb genommen. Er lag an dem 51,14 Kilometer langen Abschnitt der „Badischen Hauptbahn“ zwischen Mannheim und Konstanz.Leider sind Abbildungen des ersten „Verwaltungsgebäudes“ von 1843 nicht verfügbar. Einzig der Bahnübergang und das Gasthaus (Abb. um 1850) sind erhalten. Das Stationsgebäude lag rechts des Bahnübergangs. Wahrscheinlich erhielt die Bahnstation einen Typenbau, wie er vom Architekten Friedrich Eisenlohr für die Badische Hauptbahn (ab 1839) entworfen wurde.
Das Empfangsgebäude Karlsruhe-Durlach
Erst viel später ersetzte ein neues traufenständiges und dreigliedriges Stationsgebäude in Seitenlage das alte Gebäude. Das Bauwerk ähnelte eher einem Industriebau. Es war ein zweistöckiges, rechteckiges und lang gestrecktes Gebäude. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und Türen im Obergeschoss Rechteckfenster mit Schlagläden verbaut worden. Der Hausbahnsteig besaß eine Überdachung. Die beiden Mittelbahnsteige waren befestigt, verfügten jedoch über keine Überdachung. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Oktober 1853 eröffneten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen(K. W. St. E.) ihre 40,24 Kilometer lange Westbahn von Bietigheim (Württ) zur Bezirksgrenze Bretten.•Am 10. August 1859 eröffneten die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) ihre 12,43 Kilometer lange Strecke von Durlach nach Wilferdingen.•Am 1. Mai 1895 wurde die 7,55 Kilometer lange Güterumgehungsbahn Karlsruhe mit einem neuen Güterbahnhof in Betrieb genommen. Er lag zwischen dem alten Karlsruher Hauptbahnhof und dem alten Durlacher Bahnhof.
Das zweite Empfangsgebäude
Ein neues Stationsgebäude aus Sandstein errichtet, wurde am 9. Dezember 1911 von den Bad. St. B. in Betrieb genommen. Es bestand aus einem traufenständigen, einstöckigen Hauptgebäude mit hohen Sprossenfenstern und Walmdach, das durch jeweils einen markanten Giebelrisalit an Orts- und Gleisseite aus der Fassade hervorsprang. Ein Uhrenturm auf dem Dach markierte das Gebäude. Durch die Schalterhalle gelangten die Reisenden zu dem Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Zugänge zu den Wartesälen und einem Bahnhofsrestaurant. Die Diensträume befanden sich beidseitig neben der Schalterhalle. Ein Personentunnel vom überdachten Hausbahnsteig, führte zu den teilüberdachten Inselbahnsteigen.Ein separates, zweistöckiges Wohnhaus mit Walmdach für die Bahnbediensteten befand sich im Norden, im Süden befand sich ein interessantes, einstöckiges Nebengebäude mit Walmdach.Der Bahnhof besaß eine Eilgüterabfertigung und gehörte 1938 zur RangklasseI.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1913 wurde das alte Bahnhofsgebäude geschlossen und später abgerissen.•1957 errichtete die Deutsche Bundesbahn (DB) einen Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig.•2002 wurde das Stellwerk von 1957 aus dem Betrieb genommen und durch ein modernes ersetzt.•2003 bis 2005 erneuerte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Bahnsteige und baute einen „DB ServiceStore“ in der Schalterhalle.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude und das Wohnhaus von 1911 sind weitgehend erhalten und in einem guten Zustand. Lediglich ein neuer Anbau im Süden beeinträchtigt das Gebäude.
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 29. März 1838 (Badisches Staats- und Regierungsblatt XIV vom 2. April 1838 Seite 121) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Heidelberg Hbf - Wiesloch - Walldorf - Bruchsal - Durlach - Karlsruhe Hbf.Die Strecke, deren Spurweite ursprünglich 1,600 m Betrug, wurde in den Jahren 1854 und 1855auf Regelspur umgebaut.Durch Württembergisches Gesetz vom 18. April 1843 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1843 Nr 19 Seite 277) erhielt Württemberg die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Bietigheim (Württ) - Waihingen (Enz) - Reichsbahn - Mühlacker Hbf - Bezirksgrenze - Bretten.Durch Badisches Gesetz vom 7. Mai 1858 (Badisches Regierungsblatt XIX vom 15. Mai 1858 Seite 185) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Durlach - Grötzingen - Wilferdingen.Durch Badisches Gesetz vom 4. Juli 1892 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1892 Nr XXII Seite 385) und Übereinkommen zwischen Baden und dem Deutschen Reiche vom 23. Mai 1892 (Badischen Gestz- und Vorordnungsblatt Jahrgang 1892 Nr XXII Seite 389) erhielten die Badischen Staats-Eisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Karlsruhe Vbf - Karlsruhe Westbf - Einmündung in die Maxauerbahn.