Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der zweigleisigen Strecke begannen 1858 in Niederschelden. Am 10. Januar 1861 wurde der 16,88 Kilometer lange Streckenabschnitt von Betzdorf nach Siegen-Eiserfeld von der Cöln- Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) in Betrieb genommen. Wie bei der CME üblich, wurde zunächst ein provisorisches Stationsgebäude aus Fachwerk mit Satteldach errichtet. Im Stadtgebiet eröffnete am 28. Januar 1864 die Charlottenhütte. Sie war der erste mit Koks betriebene Eisenhüttenbetrieb im Siegerland.

Das Empfangsgebäude Niederschelden

Das traufenständige, zweistöckige und symmetrische Stationsgebäude auf rechteckigem Grundriss wurde 1864 zusammen mit der Eröffnung der Strecke eröffnet. Es besaß an Orts- und Gleisseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) sowie ein Satteldach. Alle Stockwerke hatten Rechteckfenster und Türen mit Werksteinrahmen. Im Erdgeschoss gab es ein Wartezimmer mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Der Hausbahnsteig verfügte über eine hölzerne Überdachung. Von hier aus konnten die Reisenden über einen Gleisübergang zum Mittelbahnsteig gelangen. Ein separater Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe wurde westlich des Stationsgebäudes errichtet. Aufgrund des Gleisanschlusses zur Eisenhütte war die Gleisanlage entsprechend umfangreich. Weitere Ausbauten oder Änderungen • 1903 erhielt der Bahnhof zwei Stellwerksgebäude. Das Stationsgebäude wurde wesentlich erweitert. Dabei entstand im Osten ein zweistöckiger Anbau auf L-förmigem Grundriss sowie der Inselbahnsteig mit Überdachung und Personentunnel. • 1975 wird der Ort Niederschelden nach Siegen eingemeindet. Der Bahnhof liegt jedoch in Rheinland-Pfalz und gehört zur Gemeinde Mudersbach und damit zur Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg). • 1980 wurde die Strecke zwischen Siegen und Betzdorf mit einer Oberleitung versehen. • Am 12. April 1980 ging ein neues Stellwerksgebäude mit modernem Stellwerk in Betrieb. Die alten Stellwerksgebäude wurden danach abgerissen. • Am 5. März 1999 wird die Charlottenhütte geschlossen. • Im Juli 2008 ließ die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stationsgebäude abreißen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Wahrscheinlich in den 1950/60er-Jahren entstanden die einstöckigen Anbauten und der Windfang am Eingang.

Luftaufnahme